Gibt es überhaupt noch günstige Immobilien? Alle Welt spricht von Immobilienboom und ausverkauften Städten, astronomischen Preisen und überhitztem Markt?
Es gibt sie und an manchen Orten sogar reichlich. Der deutsche Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten weit auseinanderentwickelt. Die Preisentwicklung wurde sicher durch die mehr als fragwürdige Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank angeheizt. Aber die grundsätzliche wirtschaftliche Schwäche der neuen Bundesländer und einzelner Gebiete in den alten gründet nicht in den letzten Jahren, sondern in den letzten Jahrzehnten.
Überall dort, wo die Infrastruktur schlecht ist. Mit Infrastruktur ist zunächst der Breitbandkabelanschluss gemeint, der auf dem „flachen Land“ keineswegs die Regel ist. Etwa 2 % der deutschen Haushalte haben keinen Zugang zum schnellen Internet. Allerdings ist die Netzabdeckung für eine WLAN-Nutzung nahezu vollständig. Da diese Form der Kommunikation mittlerweile auch in sehr leistungsfähigen Varianten zur Verfügung steht, hat der fehlende Breitbandanschluss an Bedeutung verloren. Wer allerdings im home office arbeiten möchte, sollte bedenken, dass WLAN für unautorisierte Zugriffe sehr anfällig ist. Verschiedene Unternehmen verlangen daher die Nutzung eines Kabelanschlusses, wenn der Mitarbeiter zu Hause arbeiten möchte.
Das Thema „Landärzte“ ist auch Stadtbewohnern ein Begriff. Allerdings wissen die wenigsten, was es in der Praxis damit auf sich hat. Ist die nächste Arztpraxis 15 km entfernt, bedeutet das meistens auch, dass für den Besuch eines Facharztes oder der Apotheke eine Fahrt in die Kreisstadt notwendig wird und so ein halber Tag einzuplanen ist.
Auf dem Land müssen die Kinder zur Schule gefahren werden und dort auch wieder abgeholt werden. Schulbusse sind eine Ausnahme.
Alle Einkäufe müssen sorgfältig geplant werden und das freundliche Dorfwirtshaus ist eine Sage aus alten Zeiten.
Der öffentliche Personennahverkehr in ländlichen Gegenden ist überwiegend ein Ärgernis und auch ein Grund der Landflucht. Viele Dörfer werden nur zwei- oder dreimal täglich angefahren. Vereinzelt entfällt während der Schulferien selbst dieser Minimalservice!
Es ist also nicht ganz so einfach, auf dem „flachen Land“ zu wohnen. Wer sich mit all diesen Einschränkungen arrangieren kann, dem allerdings winken nach wie vor günstige Immobilienpreise.
Beim Hauskauf gilt grundsätzlich, dass erst ein solides Sachverständigengutachten darüber Aufschluss gibt, ob es sich wirklich um eine „günstige“ Immobilie handelt. Banken gewähren Kredite aufgrund der Sicherheiten, die sie dafür erhalten. Bei Bestandsimmobilien bedienen sie sich zur Wertermittlung neben den gesetzlichen Vorschriften eigener Sachverständiger. Parallel zum vom Kaufinteressenten beauftragten Gutachten gibt es immer noch ein zweites, das die Interessen der Bank berücksichtigt. Diese liegen neben der Feststellung des Marktwerts vor allem auch in der Verkäuflichkeit, der Marktgängigkeit der Immobilie.
Günstige Immobilien sind vor allem auch deswegen günstig, weil die Nachfrage überschaubar ist. Die Bank geht davon aus, dass der aktuelle Immobilieninteressent auch der einzige ist, der sich seit Langem dafür interessiert hat. Das bedeutet, dass wenn die Finanzierung notleidend wird, sie auf dem Objekt sitzen bleibt. Daraus folgt wiederum, dass sie eigentlich an der Kreditvergabe kein wirkliches Interesse haben kann, da das Risiko unüberschaubar ist. Löwe-Finanz kann auch in schwierigen Fällen helfen.
Grundsätzlich gilt, dass ein Bauherr genug Eigenkapital mitbringen sollte, um das Grundstück zu erwerben und um anschließend mit dem Bankkredit den Baufortschritt zu finanzieren. Bei einer Bestandsimmobilie von überschaubarem Wert, bei der immer auch Sanierungsmaßnahmen einzuplanen sind, sollte man ähnlich vorgehen. Der Erwerb sollte mit Eigenkapital vollzogen werden, um dann für die Finanzierung der notwendigen Um- und Einbauten freie Hand zu haben. Wer eine unbeliehene Immobilie besitzt, ist gegenüber den Kreditgebern immer in einer guten Verhandlungsposition.
Das Bürgerliche Gesetzbuch erlaubt in § 928 dem Eigentümer eines Grundstücks durch einfache Erklärung gegenüber dem Grundbuchamt das Eigentum an einem Grundstück aufzugeben. Allerdings bleibt die Altlastenhaftung bestehen. Gleichzeitig erhält der Fiskus des Landes, in dem das Grundstück liegt, ein Aneignungsrecht. Nimmt der Fiskus dieses nicht wahr, kann jeder für sich das Eigentum erklären, es sich aneignen: Es sind die günstigsten Immobilien überhaupt, nämlich kostenlose.
Warum verzichtet jemand freiwillig auf das Eigentum an einer Immobilie? Meist geht es um unverkäufliche Objekte, deren Renovierungsbedarf den möglichen Wert bei Weitem übersteigt. Sehr oft handelt sich auch Grundstücke, die mit einem Durchfahrtsrecht belastet sind oder für die keine Chance auf eine Baugenehmigung besteht. Verzichtet der Fiskus tatsächlich auf sein Aneignungsrecht, so wissen dies die örtlichen Immobilienmakler erfahrungsgemäß als erste und wenn deren geballter Sachverstand auch auf eine Aneignung verzichten lässt, ist für den Normalbürger wohl nichts zu holen.
Wer planmäßig abseits der üblichen Wege auf Immobiliensuche ist, wird immer wieder einem aufgegebenem Anwesen begegnen. Die Mühe, herauszufinden, was den traurigen Status verursacht hat, lohnt meist nicht, manchmal aber doch: Der Hauptgrund für die Aufgabe kann plötzlich weggefallen sein.
Bevor Sie sich zum Finden Ihrer Immobilie aufmachen, sollten Sie die finanziellen Rahmenbedingungen klären. Löwe-Finanz entwirft mit Ihnen gemeinsam eine Strategie, deren Eckpunkte der mögliche Kaufpreis und die mögliche monatliche Belastung für eine Sanierung sind. Das Zahlengerüst sorgt für eine effiziente Suche und gibt ihr eine realistische Grundlage.